Kreisparteitag: Vorstandswahlen und Diskussion über Wahlbeteiligung und Mobilität

Die SPD im Kreis Wesel hat ihren Vorstand beim Parteitag in Kamp-Lintfort in weiten Teilen bestätigt. Alter und neuer Vorsitzender ist der Landtagsabgeordnete René Schneider. Ihm zur Seite stehen weiterhin Nadine Bogedain (Sonsbeck) und Dr. Peter Paic (Hamminkeln). Auch die Kassiererin Karin Wietheger (Voerde) und Schriftführer Thorsten Albrecht (Wesel) wurden im Amt bestätigt. „Ich freue mich über so viel Kontinuität. Denn die ist wichtig, um politischen Erfolg zu organisieren“, sagte Schneider nach der Wahl. Zuvor hatte er beim ersten regulär stattfindenden Parteitag nach über zwei Jahren Pandemie ein durchaus positives Fazit gezogen: „Bei der Landtagswahl haben wir drei von vier Wahlkreisen im Kreis Wesel gewinnen können. Bei der Bundestagswahl waren es alle. Nur bei der Kommunalwahl hätte es besser laufen können.“

Die Wahl im September 2020 stand auch deshalb noch einmal im Mittelpunkt, weil die Sozialdemokraten ihren ehemaligen Landrat Ansgar Müller nun endlich auch offiziell verabschieden konnten. Wegen der Pandemie mussten Parteitage und damit auch die Ehrung immer wieder verschoben werden. „Man weiß immer erst so richtig, was man an einem Menschen hatte, wenn er nicht mehr im Amt ist“, würdigte der Kreisvorsitzende und versprach, bis zur Kommunalwahl 2025 auf einen Machtwechsel im Kreishaus hinzuarbeiten. Dazu werde der Kreisvorstand wieder ein Nachwuchsprogramm auflegen, das bereits zwei Mal erfolgreich gelaufen sei. Zudem stelle man sich dem Problem, dass immer weniger Menschen zur Wahl gingen. Eine geringe Wahlbeteiligung treffe in erster Linie die SPD – langfristig aber alle Parteien und die Demokratie als solches.

Zwei Anträge standen zudem zur Diskussion, die sich beide mit dem Thema Mobilität beschäftigten und einstimmig von den Delegierten angenommen wurden. Eine Arbeitsgruppe soll demnach ein Konzept erstellen, wie die Mobilitätswende im Kreis Wesel gelingen kann. Dazu sollen Entscheidungsträger miteinander vernetzt werden und in Veranstaltungen Lösungen diskutiert werden. Dazu passten die Gedanken, die sich die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen zum Thema Mobilität gemacht hat. Unter dem Titel „Frauen fahren anders“ stellten die Genossinnen in ihrem Antrag heraus, dass weibliche Verkehrsteilnehmer mehr und kürzere Wege zurücklegten als Männer. Sie sind häufiger in Begleitung, führen mehr Gepäck mit sich und nutzen einen anderen Verkehrsmittelmix. Das alles müsse eine Rolle spielen, wenn man über zukunftsfähige Mobilität im Kreis Wesel nachdenke, so die Initiatorinnen.

Der neue Vorstand geht nach den Sommerferien in Klausur, um sich zwei Tage lang in Ruhe mit den anstehenden Themen und Herausforderungen zu befassen. Mit dabei sind dann auch die 16 Beisitzerinnen und Beisitzer: Doris Beer (Voerde), Hannah Bollig (Rheinberg), Elke Buttkereit (Neukirchen-Vluyn), Sabine Groß (Moers), Waltraut Holzwarth (Wesel), Benedikt Lechtenberg (Hünxe), Volker Markus (Xanten), Dieter Michallek (Schermbeck), Leander Möllenbeck (Wesel) Marion Nasskau (Xanten), Philipp Richter (Rheinberg), Birgit Roßbach-Dörbandt (Dinslaken), Jan Scholte-Reh (Hünxe), Elke Stüning (Kamp-Lintfort), Stefan Weltgen (Voerde) und Wolfgang Zimmermann (Alpen).