Frauenhäuser in der Corona-Krise

Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich mit einem Fragenkatalog zur Situation der Frauenhäuser im KreisWesel an die Kreisverwaltung gewandt. Ziel der Initiative ist es, dem Corona-bedingten Zuwachs hilfesuchender Frauen und Kinder möglichst schnell und effizient mit wirksamen Lösungen entgegenzutreten.

Corona-Krise schürt existenzielle Ängste

„Seit geraumer Zeit mahnen die Frauenhäuser in unserem Kreis an, das die Plätze, die zur Zeit zur Verfügung stehen, bei weitem nicht ausreichen,“ erläutert Gerd Drüten, Fraktionsvorsitzender der
Kreistags-SPD. Vor allem jetzt, da die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Lage noch zusätzlich verschärfe, sei schnelles Handeln angesagt. Die Angst vor dem Verlust der Selbstständigkeit, dem finanziellem Ruin oder der Gabriele Gerber-WeicheltArbeitslosigkeit belastet die Menschen zunehmend. Sie hätten ihre Routine verloren, fühlten sich isoliert und könnten sich

im beengten häuslichen Umfeld nicht mehr aus dem Weg gehen. „Das führt dann zunehmend zu neuem Wutpotenzial mit der Folge, dass Frauen und Kinder gewalttätigen, teils lebensbedrohlichen Übergriffen schutzlos ausgeliefert sind“, erläutert Gabriele Gerber-Weichelt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Finanzielle Hilfe für Frauenhäuser

Um möglichst vielen Betroffenen helfen zu können, hat die Landesregierung von NRW in diesem Zusammenhang einen Nachtragshaushalt von 1,5 Mio. Euro für die Frauenhäuser bereitgestellt. Nun sei es an der Zeit zu prüfen, so Drüten, ob eine Beteiligung des Kreises an den Kosten der Frauenhäuser möglich ist und dann gemeinsam mit den betroffenen Kommunen Finanzierungsmodelle zu erarbeiten.

„Der Schutz von Frauen und Kindern vor gewalttätigen Übergriffen geht uns alle an“, appelliert Drüten an Politik und Verwaltung. Nach Auffassung der SPD-Kreistagsfraktion müsse alles menschenmögliche getan werden, um die Sicherheit der Opfer zu gewährleisten.