Jutta Orgassa vom Moerser Arbeitslosenzentrum e.V. (MALZ) informierte die zahlreichen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) der SPD über die aktuelle Situation.

„Derzeit steht die Sorge um den Erhalt unserer Arbeitslosenzentren im Vordergrund. Die Landesregierung plant, die Arbeitslosenzentren ab 2021 nicht mehr zu fördern. Ohne die notwendigen Fördermittel steht diese wichtige Arbeit in Frage.“

Die Referentin informierte die Anwesenden über Fälle aus der alltäglichen Beratungsarbeit.  „Wir überprüfen  Arbeitslosengeld-, Arbeitslosengeld-II-  und Sozialhilfebescheide und beraten  bei Problemen mit den Behörden. Wir helfen  beim Ausfüllen von Anträgen. Einer immer komplizierter werdenden Bürokratie stehen immer mehr Menschen gegenüber, die damit nicht mehr zurechtkommen.“             Die Arbeitslosenzentren wirken zudem einer drohenden Vereinsamung der Betroffenen entgegen, die krank machen kann. Hierher kommen häufig Menschen, die sonst weder Anschluss noch Unterstützung finden.

Der AfA-Vorsitzende Klaus Kappes hierzu: „Das die SPD sich für den Erhalt der Zentren politisch einsetzen wird steht völlig außer Frage. Die Zentren sind kein Kaffeekränzchen, sondern dort bekommen die Menschen Hilfe, wenn es um Existenzen geht.“

Wer oder was ist überhaupt  das MALZ?

Der Verein Moerser Arbeitslosenzentrum ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und versteht sich als Interessenvertretung Erwerbsloser. Der Trägerverein ist ein Zusammenschluss von örtlichen DGB-Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräten und der Initiative von Arbeitslosen in Moers.

Der Verein besteht seit 1986. Der Vorstand ist ehrenamtlich.

Die Zielsetzung des Vereins beinhaltet, Möglichkeiten zu schaffen, die Isolation von Arbeitslosen aufzubrechen und die Interessen von Arbeitslosen zu vertreten. Dazu zählt der Aufbau und die Trägerschaft für Arbeitslosenzentren, Beratungs- , Beschäftigungs- und Bildungseinrichtungen für Arbeitslose.

Derzeit unterhält der Verein eine Beratungsstelle, drei Arbeitslosenzentren und drei Beschäftigungsprojekte. Hier haben Erwerbslose, von Arbeitslosigkeit Bedrohte und deren Angehörige die Möglichkeit, sich in allen Fragen rund um die Arbeitslosigkeit, in Leistungsangelegenheiten, aber auch bezüglich der Berufswegplanung und Bewerbungen beraten zu lassen. Außerdem stehen Informationsmaterial, Computerarbeitsplätze mit Internet-Zugang zur Verfügung, es gibt Gruppenangebote, Freizeit- und Informationsveranstaltungen.

Vertreter*innen des Vereins sind in verschiedenen Verbänden und Gremien aktiv, um die Anliegen der Erwerbslosen zu vertreten.