Im Ausschuss für Umwelt und Planung des Kreises Wesel berichtete Herr Dr. Harlizius, Experte der Landwirtschaftskammer für Schweinezucht, über die auch hier drohende Afrikanische Schweinepest (ASP). Bekannt ist mittlerweile die Übertragung des Virus z.B. durch weggeworfene Wurstbrote, die etwa von osteuropäischen Fernfahrern auf hiesigen Parkplätzen „entsorgt“ wurden sowie durch die Wanderung lebender infizierter Wildschweine. Die Frage sei nicht, ob die ASP komme, sondern nur wann.
Auf Nachfrage von Gabi Wegner, umweltpolitische Sprecherin der Kreis-SPD, meinte Harlizius, dass es in Deutschland zwar noch keinen nachgewiesenen ASP-Fall gäbe, Infektionen aber durchaus bereits geschehen sein könnten. Wichtig sei, die Verbreitung einzudämmen, so gut es geht. Der wirtschaftliche Schaden, der auch auf die Kreis Weseler Schweinezüchter zukäme, sei wahrscheinlich immens hoch.
Zu weiteren Nachfragen erläuterte Wegner: „Es gibt es derzeit kaum gesetzliche Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Maisanbau und für Eingriffe in Eigentumsrechte der Ackerbauern, man muss jetzt auf Aufklärung und Einsicht setzen.
„Wir wollen, dass die Ackerbauern entschädigt werden, wenn Sie auf manche Flächen für Maisanbau verzichten und sie dazu zu bringen, den Mais nicht bis an den Waldrand auszusäen, auch um die Wildschweine besser jagen zu können“, so Gerd Drüten, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreis. Maisanbau stelle ja einen reich gedeckten Tisch für die Wildschweine dar. „Gezielte Regelungen und Maßnahmen müssen jetzt schnell kommen. Bis dahin appellieren wir an die Solidarität der Landwirte untereinander. Wenn die ASP am Niederrhein ausbricht, wäre das wohl der Ruin für einige Schweinehalterbetriebe, auch im Kreis Wesel.“