Die SPD im Weseler Kreistag zeigte sich hocherfreut über den fast einstimmigen Beschluss des Kreisausschusses am 28.06.2018, auf den kreiseigenen Grünflächen, den verpachteten landwirtschaftlichen sowie den Flächen aller seiner Gesellschaften auf den Einsatz von Glyphosat und Neonicotinoiden zu verzichten.
Schon im Februar d. J. hatte die SPD einen ersten Aufschlag im Ausschuss für Umwelt und Planung gemacht mit dem Ziel, Insektizide auf den eigenen Flächen des Kreises Wesel zu verbieten. Seitdem wurde in allen Parteien darüber heftig diskutiert. „Nach intensiven Debatten haben wir nun sogar die CDU im Boot,“ freut sich Gabriele Wegner, umweltpolitische Sprecherin der SPD im Kreis. Nur die FDP setzt gestern im Kreisausschuss weiter auf Vertagen und Freiwilligkeit. „Aber wir wollen das jetzt beschließen und zügig umsetzen. Das Insekten- und als nächstes das Vogelsterben wartet nicht, wenn wir darüber noch jahrelang reden.
„Nachdem jetzt sogar die Pächter der kreiseigenen 12 ha Ackerfläche und die Gesellschafter sich den Absichten der SPD anschließen und freiwillig auf die beiden Insektizidarten verzichten, freuen wir uns über diesen parteiübergreifenden Konsens“, meinte Wegner nach der Sitzung. „An dieser Stelle haben wir die Grünen, die sich angeblich für den Naturschutz einsetzen, rechts und links überholt.
„Das kann nur ein erster Schritt auf dem Weg in eine neue, nachhaltige Landwirtschaft sein, die irgendwann ganz ohne Giftstoffe auskommen muss, ergänzt SPD-Chef im Weseler Kreistag Gerd Drüten.
Es sei aber zu befürchten, dass bei der Chemie in der Landwirtschaft noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sei.
„Die Chemische Industrie hat nach Mitteilungen des Münchner Umweltinstituts bereits Anträge für die Zulassung von drei neuen Pestiziden in der Landwirtschaft gestellt“, berichtet Gabi Wegner und kündigt die nächsten Schritte im Kreis Wesel an: „Die stehen Gewehr bei Fuß für die Zulassung neuer Mittel, nachdem die Begriffe Glyphosat und Neonicotinoide in der Öffentlichkeit „verbrannt“ sind. Wir werden genau im Auge behalten, ob in Zukunft die bisherigen Pestizide nicht einfach durch genauso schädliche mit anderem Namen ersetzt werden.“