Wie ist die Situation in der Pflege? Wie viel Ehrenamt wird es in Zukunft noch geben? Wie können Pflege, Beratungen und soziale Aufgaben im Zusammenspiel mit dem Kreis weiter geleistet und verwirklicht werden?
Diese Fragen diskutierten im Kreishaus jetzt Vertreter der Wohlfahrtsverbände (Caritas, Diakonie, AWO, DRK, Paritätischer Wohlfahrtsverband) sowie der Aids-Hilfe gemeinsam mit Mitgliedern der SPD-Fraktion. Im Anschluss an das zweistündige Gespräch sprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerd Drüten von einem „offenen und konstruktiven Dialog“, der fortgesetzt werden solle.
Es sei wichtig, dass die Wohlfahrtsverbände mit ihren Anliegen im politischen Raum gehört werden und die Möglichkeit erhielten, ihre Projekte und ihre Arbeit für die Gesellschaft mit einer auskömmlichen Finanzierung abdecken zu können. Übereinstimmend kritisierten die Wohlfahrtsverbände die erheblichen finanziellen Kürzungen des Kreises im Sozialbereich. Das führe in der Konsequenz dazu, den sozial Schwächeren in unserer Gesellschaft Hilfen zu verwehren. So stünde z.B. das Projekt „Startchancen“, das jungen Familien und Schwangeren in Konfliktsituationen beisteht, in Teilen des Kreises akut vor dem „Aus“.
Verursacher dieser fatalen Entwicklung sei das Bündnis im Kreistag von CDU, Grüne und FDP/VWG zu nennen. „Deren Hartleibigkeit ist dafür verantwortlich, dass Sozialprojekte finanziell gekürzt werden. So zieht im Kreis Wesel ein Stück sozialer Kälte ein“, so Drüten, der mit seiner Feststellung auf lebhafte Zustimmung der Wohlfahrtsverbände stieß.
„Die Höhe der finanziellen Unterstützung, reicht eigentlich schon seit Jahren nicht aus, damit die Träger die Aufgaben, die sie für die Allgemeinheit leisten, vernünftig wahrnehmen können“, so der SPD-Politiker. Dabei spiele es keine Rolle, ob es da um die Pflege, die geronto-psychiatrische Vorsorge, Schulsozialarbeit, AIDS-Hilfe, Angebote im Bereich der „frühen Hilfen“, Schwangerschaftskonfliktberatung und Weiteres handele, in denen die Träger aktiv sind.
„Wir wollen auf die Stimmen der Praktiker im Sozialbereich hören, die an den Problemen nah dran sind“, unterstreicht Drüten. Für seine SPD-Fraktion versprach er, für eine auskömmliche Refinanzierung der Projekte im Sozialbereich zu kämpfen und dem „unsozialen Bündnis aus CDU, Grüne und FDP Dampf zu machen“.