
Die Veränderungen auf dem Strommarkt und der damit einhergehende drastische Verfall der Strompreise wirken sich immer stärker auf den Kraftwerksstandort Voerde aus. RWE möchte schon länger zwei der vier Voerder Kraftwerksblöcke stilllegen. Bislang konnte die Abschaltung verhindert werden, zumal fraglich ist, ob die Abschaltung zweier Blöcke nicht auch das Aus für den gesamten Standort Voerde bedeutet. So fehlt der Steag für den alleinigen Betrieb der Blöcke West I/II die Rauchgasentschwefelungsanlage.
Die SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Kreis Wesel lehnt sowohl die Schließung des Standortes Voerde als auch die Stilllegung zweier Kraftwerksblöcke ab. Jetzt gehe es darum, einen langen Atem zu behalten, so Reiner Schmuck AfA Unterbezirksvorsitzende und Peter Paic aus dem AfA-Vorstand: „Mittelfristig wird sich der Strompreis mit dem Auslaufen der Kernenergie stabilisieren. Der Standort Voerde wird zur Abdeckung von Spitzenverbräuchen die alternativen Energien zukunftsweisend ergänzen.“
Vom Voerder Kraftwerk hängen am Betrieb der Kraftwerksblöcke West I/II gut 70 und von den Blöcken A/B rund 110 Arbeitsplätze ab. Weitere 100 Mitarbeiter sind in der Instandhaltung beschäftigt. Ferner stehen große Einbußen für die Zulieferer und die örtlichen Handwerksbetriebe auf dem Spiel. Der Voerder Bürgermeister Dirk Haarmann bezeichnete eine Schließung des Kraftwerksstandortes als „Desaster für die Stadt Voerde“.