AsF-Vorsitzende Brigitte Prumbohm: Kahlschlag der Fraueninfrastruktur im Kreis Wesel

Brigitte Prumbrohm
Brigitte Prumbohm

„Die Jamaika-Koalition (CDU / Grüne/ FDP) im Kreis plant die Zerschlagung der Unterstützungsstrukturen für Frauen im Kreis Wesel. Das ist ein Skandal!“ empört sich die Vorsitzende der AsF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) Brigitte Prumbohm aus Rheinberg.
Das Jamaika-Bündnis plant, die Zuschüsse für die Frauenberatungsstellen im Kreis Wesel zu 100 % und die der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen bis zu 50 % zu streichen. „Wo ist die Lobby für die Frauen im Kreis Wesel?“ fragt Brigitte Prumbohm und sieht sie zurzeit nur in den Reihen der SPD. „Wir haben uns beim letzten Parteitag für den Erhalt der Fachstelle Frau und Beruf in der derzeitigen Personalbesetzung eingesetzt. Ein entsprechender Antrag wurde fast einstimmig angenommen.“ Die Fachstelle Frau und Beruf ist ebenfalls von den Kürzungsplänen betroffen. Dort soll von den zwei Personalstellen eine Stelle „eingespart“ werden. „ Es ist kaum zu glauben. Haben wir doch vor einigen Jahren gemeinsam mit den Frauen der Grünen, diese zwei Stellen im Kreis durchgesetzt.“ erläutert SPD-Kreistagsmitglied Karin Wietheger aus Voerde.
Noch vor einigen Wochen lobten alle Kreistagsfraktionen einmütig die ausgezeichnete Arbeit der Fachstelle. Nichts desto trotz soll es eben dieser eben noch hochgelobten Fachstelle einschneidend an den Kragen gehen. Und dies obwohl der Anteil der Frauen an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis noch deutlich unter 50 % liegt. Davon wiederum sind nur ca. 30 % in Vollzeit beschäftigt. Der Rest ist entweder in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen tätig. Es gäbe also noch viel zu tun!
Brigitte Prumbohm: „Aber wen interessiert es schon, dass Frauen mit ihren gering entlohnten Arbeitsverhältnissen oft die Grundlagen für ihre zukünftige Altersarmut legen? Und sie damit auch eine „Alters-Karriere“ in Richtung ergänzender Sozialleistungen einschlagen? Wen interessiert es schon, dass es Frauen zukünftig im Kreis Wesel viel schwerer haben werden, wohnortnahe Beratungseinrichtungen aufsuchen zu können? Wen interessiert es schon, dass Frauen zukünftig erheblich längere Wege in Kauf nehmen müssen, um einen Termin bei einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle zu bekommen? Die Kreistagsfraktionen der CDU, der Grünen und der FDP offenbar nicht!“
„Wir Frauen der AsF unterstützen die Gleichstellungsbeauftragten aus den Kommunen und dem Kreis bei ihrem Protest gegen den Kahlschlag der Fraueninfrastrukturen im Kreis Wesel. Und wir fordern alle auf, sich diesem Protest anzuschließen!“ schließt die AsF-Vorsitzende.