Wahlbeteiligung: Schneider appelliert an alle Parteien, besser für Kommunalpolitik zu werben

René Schneider

Die SPD im Kreis Wesel gratuliert Hamminkelns neuem sozialdemokratischen Bürgermeister Bernd Romanski. Gleichzeitig würdigt der Vorstand die enorme Leistung aller Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer – so unter anderem die von Jochen Gottke, der trotz einer intensiven Kampagne gegen den Neukirchen-Vluyner Amtsinhaber am Ende den Kürzeren zog. „Die Bürgermeisterwahlen am vergangenen Sonntag kennen darüber hinaus aber vor allem eine Verliererin, nämlich die Demokratie“, zu diesem Ergebnis kommt der Vorsitzende der SPD im Kreis Wesel, René Schneider. Bei einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent stelle sich die Frage, wie die demokratischen Parteien künftig sicherstellen wollen, dass das Interesse der Bürger an Demokratie nicht immer weiter erlischt.
„Sicherlich trägt auch die mittlerweile rückgängig gemachte Entkopplung von Rats- und Bürgermeisterwahlen zur aktuell dürftigen Wahlbeteiligung bei, doch sind wir Parteien nun gefordert, die Bedeutung kommunaler Entscheidungen stärker herauszustellen“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete. Wenig hilfreich sei es da, wenn derzeit beispielsweise auf Kreisebene 7.000 Euro für die Arbeit der politischen Jugendorganisationen gestrichen werden soll. „Die Streichung von Mitteln für den Ring politischer Jugend ist das völlig falsche Zeichen. Wir brauchen nicht weniger Engagement der jungen Leute sondern müssen im Gegenteil das politische Interesse schon bei Kindern und Jugendlichen parteiübergreifend wecken“, ist sich Simon Panke, stellvertretender SPD-Vorsitzender im Kreis Wesel und ehemaliger Juso-Vorsitzender, sicher. Ziel müsse es sein, wieder Spaß an Politik zu vermitteln, dabei aber zudem deutlich zu machen, welche Gestaltungsspielräume es noch immer gibt und welche Verantwortung im kommunalpolitischen Mandat liegt.
„Das müssen wir auch bei der Auswahl unserer Kandidaten beherzigen und darauf Rücksicht nehmen, dass das Führen einer Verwaltung mit mehreren hundert Köpfen mehr erfordert, als die Mitgliedschaft in zig Vereinen“, meint Schneider. Und so verspricht er, den beiden SPD-Kandidaten Rosemarie Kaltenbach (Rheinberg) und Werner Schulte (Hünxe), die sich in 14 Tagen einer Stichwahl stellen, als SPD im Kreis Wesel tatkräftig zur Seite zu stehen.