
In einem Antrag für den Kreisentwicklungsausschuss fordert die Fraktion von der Verwaltung in einem Fragenkatalog eine Kosten-Nutzen-Aufstellung hinsichtlich der Beteiligung und eine Darstellung des Rahmens für einen möglichen Ausstieg aus der Gesellschaft.
Die Standort Niederrhein GmbH sei seit Jahren im Kreis nicht präsent, die Aktivitäten den Unternehmen bei uns sicherlich kaum bekannt, so der Sprecher der SPD des zuständigen Kreisentwicklungs-Ausschusses, Heinz-Günter Schmitz.
Der Kreis sei vor sieben Jahren als Gesellschafter mit der klaren Erwartung eingestiegen, dass die Niederrheinische IHK als gleichberechtigter Partner neben der IHK Mittlerer Niederrhein mit aufgenommen wird, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kiehlmann. Das sei bis heute nicht geschehen.
Der Kreis Wesel werbe für sich über den Agrobusinessverein und die Niederrhein Tourismus GmbH unabhängig von der Standort Niederrhein GmbH. Außerdem bestehe mit der RVR-Tochtergesellschaft "Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr" (wmr) parallel zur Standort Niederrhein GmbH eine weitere Struktur, die beim Marketing auch noch um dieselben Zielgruppen konkurriere.
Derzeit wird die Gründung einer Metropolregion Rheinland diskutiert, die auch die Zusammenarbeit beim Außenmarketing und anderen Wirtschaftsfragen pflegen soll. Hier könnte eine weitere Parallelstruktur entstehen.
"Dafür müssen wir nicht einen Gesellschafterbeitrag von jährlich 80.000,- Euro bezahlen – noch dazu in Zeiten, wo im Kreishaushalt jeder Cent benötigt wird", unterstrich der SPD-Fraktionsvorsitzende. Dazu kommen dann noch die Kosten, die über die gemeinsame Präsentation am Stand der Immobilienmesse EXPO REAL entstehen – bei dem die wir4-Wirtschaftsförderung (Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg) aber konkret gar nicht dabei ist, sondern zusammen mit Duisburg auf einem Stand der wmr für sich wirbt.
Hier muss kritisch geprüft werden, über welche Gesellschaften und mit welchem Aufwand der Kreis Wesel am wirkungsvollsten vertreten wird, zeigen sich die beiden SPD-Politiker überzeugt. Es mache keinen Sinn, verschiedene Gesellschaften über Mitgliedsbeiträge zu finanzieren, deren Ziele und Schwerpunkte nicht vorrangig im Kreis Wesel liegen.