Gesund alt werden, das möchten nicht nur die Bürger im Rentenalter. Ganz ähnliche Gedanken haben auch jüngere Menschen, die Sorge haben, im Alter oder noch früher zu erkranken und womöglich von der Hilfe Dritter abhängig zu sein. Bewusste Vorbeugung ist nicht gerade eine Garantie für ein beschwerdefreies Alter aber es schadet auch nicht. Mit schmerzlichem Verlust auf lieb gewonnene Sünden geht es selten einher. Aber nicht erst im Alter, sondern schon früh damit beginnen.
Der demografische Trend ist eindeutig: Wir gewinnen an Lebensjahren, Frauen werden heute 81 Jahre, Männer 75 Jahre alt. Bis 2050, so sagen Wissenschaftler, steigt die Lebenserwartung um weitere sechs Jahre. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Älteren insgesamt zu. Zurzeit sind 25 Prozent der Bundesbürger über 60, rund 20 Millionen. Bis 2050 wird sich ihre Zahl um 16 Millionen erhöhen, also nahezu verdoppeln.
Diese Zahlen stellen die Kommunen vor eine Vielzahl neuer Herausforderungen. Prävention ist dabei nicht die kleinste. Das Älterwerden wird aber auch in der Zukunft nicht gänzlich frei von allerlei Beschwerden und Beeinträchtigungen sein. Schwerstpflegefälle von hochaltrigen Personen werden steigen, die Demenzerkrankung, um nur ein Beispiel heraus zu greifen werden sich bis 2050 verdoppeln.
Im Kreis Wesel hatten wir 2005 ca.12.000 Demenzerkrankte, im Jahr 2020 werden es ca. 16.000 sein. Nach dem Altenbericht der Bundesregierung sind jetzt schon in den Alten- und Pflegeheimen 75 Prozent der Pflegebedürftigen demenzerkrankt. Für all diese Menschen müssen die Kommunen Vorsorge treffen. Die richtige Strategie heißt daher mehr Prävention. Auch aus Kostengründen ist es notwendig auf kommunaler Ebene die Weichen richtig zu stellen. Vorbeugen ist billiger als heilen.
Es macht zum Beispiel Sinn, die häusliche Pflege gegenüber der stationären Pflege zu stärken. Die meisten Menschen wünschen sich ja auch möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Man fühlt sich wohler und das hat einen günstigen Einfluss auf Erkrankungen. Außerdem ist die ambulante Versorgung und Betreuung kostengünstiger, für die Betroffenen und die Kommune. Aktivierende Pflege statt Verwahrung, hebt die Lebensqualität.
In der Versorgung altersverwirrter Menschen kann die Betreuung nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Professionelle Hilfe kann nicht durch Angehörige ersetzt werden. Kinder, die ihre hochbetagten Eltern pflegen, sind häufig selbst schon Senioren und oft überfordert. Darauf müssen die Kommunen vorbereitet sein und ein angemessenes Angebot vorhalten.
Einige Anregungen der AG 60 plus:
Statt weiterer Pflegeheime brauchen wir mehr Möglichkeiten betreuten Wohnens. Das muss ergänzt werden durch präventive Hausbesuche.
Die Qualität der Pflegeleistungen ist zu sichern und zu verbessern, nicht mehr im Minutentakt.
Pflege braucht Professionalität, aber pflegebedürftige Menschen brauchen auch soziale Kontakte und Betreuung. Freiwilliges Engagement ist verstärkt zu fördern.
Eine gute Pflege beruht auf gute Beratung. Seniorenbeiräte, Kommunen, Träger und Heime, müssen ihr Informationsangebot ausbauen.
Alte Menschen sind in die Planung Gestaltung von Einrichtungen der Altenhilfe einzubeziehen. Das Recht auf Selbstbestimmung ist in Deutschland noch nicht aufgehoben.
Am 05. April 2006 denkt die AG 60 plus und mit ihr viele Menschen, die sozial eingestellt sind, an die ältere Generation, die für ihren letzten Lebensabschnitt in der Kommune, in der sie wohnen, eine soziale Heimat gefunden haben. Wir bieten allen Bürgern die nicht in der SPD sind an, einen Tag im Monat ihre Freizeit mit uns zu verbringen. Vielleicht bringen Sie Anregungen oder Verbesserungsvorschläge mit oder ganz einfach, unterhalten sich mit uns und nehmen an unseren Freizeitprogrammen teil.