Jetzt ist es noch deutlicher geworden, dass Rhenus Keolis nur wenig Interesse am öffentlichen Busverkehr habe, sondern sich nur die aus eigener Sicht interessanten „Filet-Stücke“ der NIAG Hafen und Güterverkehr einverleiben wolle.
Beschäftigte und Kunden der NIAG werden dagegen mit einer zweitklassigen Regelung abgespeist, weil das Vertragswerk keine wirklich bindenden Verpflichtungen für Rhenus Keolis enthält, die Arbeitsplätze dauerhaft zu erhalten und den Nahverkehrsplan des Kreises zukünftig einzuhalten. Stattdessen gibt es nur weiche Erklärungen, Einflussmöglichkeiten in diesem Sinne einzusetzen.
„Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was da passieren wird – besonders wenn in acht Jahren selbst diese windelweichen Verpflichtungen für Rhenus Keolis enden und sogar ohne Zustimmung des Kreises NIAG-Anteile an jeden beliebigen Interessenten weiterverkauft werden können“, so Günter Crefeld.
Dass Rhenus Keolis im Grunde den Busbetrieb der NIAG zerschlagen wolle, ergebe sich auch daraus, dass vorgesehen sei, das Unternehmen durch Veräußerung von Vermögen zu entschulden. Am Ende werde Rethmann seine Aufwendungen für die ÖPNV-Kosten für ein paar Jahre durch die „Mitgift“ des Kreises von fast
25 Mio. Euro und die Erlöse aus der teilweisen Liquidierung des NIAG-Vermögens locker überkompensiert und zugleich Hafen und Güterverkehr unter seine Kontrolle gebracht haben.
Der Kreis wird dann nur noch zuschauen können und zusehen müssen, mit wem er spätestens in acht Jahren den Busverkehr sicherstellt. Es ist nie ernsthaft überprüft worden, ob die beabsichtigte Entlastung des Kreishaushaltes nicht ohne einen solch dramatischen Verlust an Vermögen für den Kreis durch die NIAG selbst erreicht werden kann.
Günter Crefeld
Fraktionsvorsitzender