Bildungspolitik – was die SPD-Kreistagsfraktion in 2003 erreichen will

Sieben Schulen sind in der Trägerschaft des Kreises Wesel. Der Träger ist für den Schulbau bzw. die Instandhaltung an diesen Schulen zuständig. Mittel dafür sind in den Finanzzuweisungen des Landes enthalten. Darüber hinaus gehender Bedarf muss der Träger selbst aufbringen.

Der Raumbedarf an der Hilda-Heinemann-Schule (Schule für Geistigbehinderte) Moers, der Waldschule in Hünxe (Schule für Geistigbehinderte) und des Berufskollegs Dinslaken ist seit langem bekannt. Besonders die schwierige Raumsituation in Moers und Hünxe wurde in einer Sondersitzung des Schulausschusses am 29.04.2002 von den Schulleitern dargelegt. Die Fakten sind allen seitdem bekannt.

Folgerichtig hat die SPD-Kreistagsfraktion für das Haushaltsjahr 2003 500.000,- € dafür beantragt, dass die Baumaßnahmen in 2003 begonnen werden können.

Die CDU-Kreistagsfraktion hat mit ihrem Mehrheitsbeschaffer F.D.P. diesen Antrag abgelehnt. Damit haben sie verhindert, dass für 2003 Haushaltsmittel bereitgestellt werden. Auch eine Verpflichtungsermächtigung über diese Summe wurde abgelehnt. Das heißt, notwendige, lang geplante, baureife Schulbaumaßnahmen können in 2003 noch nicht einmal begonnen werden.
Wir werden nichts unversucht lassen, dass die Baumaßnahmen doch noch umgesetzt werden können. Denn die fehlenden Räume in den Schulen schränken die Unterrichtsmöglichkeiten ein. Und das kann nicht hingenommen werden. Auch nicht bei angespannter Haushaltslage.

Das Projekt „Schulen online“ betrifft die Berufskollegs des Kreises Wesel. Es sollte an zwei Schulen als Pilotprojekt in 2003 eingeführt werden. Die Gelder waren im Haushaltsentwurf eingeplant. Die Thematik ist mehrfach im Schulausschuss und in einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe aufgearbeitet worden. Welche technischen Voraussetzungen sind erforderlich, welcher Anbieter ist dazu in der Lage und wie hoch ist der Kostenaufwand? Alle diese Fragen wurden ausführlich behandelt. Ergebnis war, dass das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein die besten Voraussetzungen aufwies.

Was ist für "Schulen online" erforderlich? Lehr- und Lernplattformen müssen entwickelt werden. Ca. 10.000 Nutzer, also SchülerInnen, wechseln jährlich. Das will sehr gut organisiert sein. Lehrmethoden zur effektiven Ausnutzung der IT-Technik und Lehr- und Lernmaterialien müssen geschaffen werden.
Die Grundlagen stehen und sollen in der Pilotphase ausgefeilt werden.

Was soll mit „Schulen online“ erreicht werden?
Der Computer ist aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist das Wissen, wie man damit arbeitet und lernt, für junge Menschen enorm wichtig. Was ist da naheliegender, als junge Menschen, die kurz vor der Ausbildungsplatzsuche stehen, dieses Wissen zu vermitteln?

Unsere Region durchlebt den Strukturwandel. Wir brauchen neue Industrien und Dienstleister, die hier ansiedeln wollen. Eine wichtige Voraussetzung ist, gut ausgebildete Menschen/Arbeitskräfte zu haben.

Die CDU-Fraktion hat auch dieses Projekt bei den Haushaltsberatungen gestoppt und die Haushalts-mittel mit einem Sperrvermerk versehen. Sie habe noch Beratungsbedarf. Die SPD-Kreistagsfraktion kann dieses Verhalten nicht mehr nachvollziehen.
Dieses überaus wichtige Projekt, was in den Startlöchern steht, darf jetzt nicht durch technisches Unwissen oder ein festhalten an rückwärtsgewandten Lernmethoden scheitern.
Unsere Jugendlichen an den Berufskollegs haben eine bestmögliche Ausbildung verdient. Dafür werden wir streiten!